Dienstag, 28. Juni 2011
25/26. Juni
Das wird immer eigenartiger. Jetzt stecken mir schon irgendwelche Schauspielerinnen auf der Straße ihre Visitenkarten zu. Woher wissen, sie dass ich Theater mach? Hab ich irgendwo Bewirb dich doch“ eingraviert. Ich will fragen, woher sie glaubt, dass ich Regisseur bin, da ist sie im Getümmel verschwunden.



Vorgestern war ich auf einem Performing Arts & Video Festival Staten Island. Man fährt mit der Fähre an der Statue of Liberty vorbei. Nachts am Rückweg kommt einem die Glitzer-Skyline von Manhattan langsam entgegen. Dazu „New York New York“ von Cat Power aus den Kopfhörern. Magic Moment. Das Festival selbst war das erste Gratisereignis, das nicht überlaufen war. Das lag vielleicht auch an, dass man fast nicht hinfand und auch nichts ausgeschildert war. Hinter irgendwelchen Autobrücken dann plötzlich Videoeinwände am Wasser entlang, projektionen auf alte Backsteinhäuser. Eigenartige weißbemalte Typen, die stundenlang auf Holzplatten trommeln, ein Typ mit Zigarre, der sich für Che Guevara hält und den Pier entlang stolziert. Ich find hier mittlerweile nichts mehr seltsam. Auch nicht, wenn die U-bahn nicht in der Station hält, in der man aussteigen möchte und auch nicht in den vier nachfolgenden. Nicht, weils ne Expresslinie ist. Einfach so. Hält nicht. Pech gehabt.

Die U-Bahn hier ist übrigens die älteste und vergammeltste, die ich je gesehen hab. Aber sie hat Charakter. Sie ist laut, und heftig, rüttelt und rattert. Die Stationen sind heiß und verworren, niedrig und lang. Nur Rollstuhlfahrer darf man keiner sein. Das kannste knicken.

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